Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich ist der Frühling fast die Schönste Zeit im Jahr. Der Winter hat zwar auch seine Reize, aber wenn die Sonnenstrahlen wärmer werden und sich die ersten Kräuter aus der Erde trauen, das ist schon etwas ganz Besonderes.
Ich habe mir lange überlegt, welche Pflanze ich euch heute vorstellen möchte. Soll ich den Bärlauch nehmen, die Brennnessel, die Gundelrebe, oder doch das Scharbockskraut. Eine schwierige Entscheidung.
BÄRLAUCH
Ich habe mich doch für den Bärlauch entschieden, einfach, weil ich ein ganz großer Bärlauch-Fan bin und weil man sehr viel damit machen kann. Du kannst aus dem Bärlauch die verschiedensten Dinge machen. Ob Bärlauch-Salz, Bärlauch-Öl oder eingelegte Kapern aus den Blüten. Für das Bärlauchsalz brauchst du nur den Bärlauch mit Salz mörsern oder mit einer elektrischen Mühle zerkleinern und auf ein Blech aufstreuen, damit es gut trocknen kann. Für Bärlauch-Öl muss der Bärlauch nur zerschnibbelt und in gutem, biologischen, duftneutralen Öl eingelegt werden. Ich verwende dafür am liebsten Sonnenblumenöl. Aus den Blüten des Bärlauchs kann man falsche Kapern machen. Dafür müsst ihr nur Essig mit Wasser und etwas Salz zum Kochen bringen, ca. 15 Minuten köcheln lassen, die Knospen in kleine Gläschen füllen und mit dem gekochten Sud übergießen. Wenn ihr wollt könnt ihr noch ein paar Pfefferkörner mit dazu geben. Die Gläser noch heiß verschließen und ein paar Wochen kühl und dunkel stehen lassen.
Das Einzige, was man mit Bärlauch nicht machen kann ist: Einfrieren. Beim Einfrieren gehen euch sämtliche Inhaltststoffe verloren.
Beim Sammeln ist es wichtig, dass ihr den Bärlauch eindeutig identifizieren könnt. Gesammelt wird Blatt für Blatt. Oft höre ich, dass die Geruchsprobe ein Merkmal der Unterscheidung zum zB Aronstab wäre, zum Maiglöckchen oder gar zur Herbstzeitlosen.
Klar riecht Bärlauch intensiv nach Knoblauch, aber beim Sammeln ist es durchaus so, dass mit der Zeit auch die Finger nach Knoblauch riechen. Daher ist es sinnvoll sich nicht unbedingt auf den Geruch zu verlassen, sondern den Bärlauch auch so eindeutig erkennen zu können.
Wie ihr auf den Bildern sehen könnt ist der Bärlauch auf der Oberseite glänzend und auf der Unterseite matt. Er hat die Aderung immer parallel zur Blattmitte, wie der Spitzwegerich. Die Blättern kommen immer einzeln mit einem Stiel aus dem Boden, niemals eingerollt (Maiglöckchen!).
Auf dem nächsten Bild könnt ihr den Blattstiel ganz gut erkennen und auch die Blütenknospen kommen bereits aus dem Boden.
Ein weiteres Erkennungsmerkal vom Bärlauch ist, dass er eine Zwiebel hat, die man theoretisch auch essen könnte. Wir können den Bärlauch also daran erkennen, dass er eine Zwiebel hat, das Blatt einen Stiel aufweist, die Aderung parallel zur Mittelrippe verläuft und er nicht eingerollt aus dem Boden kommt. Bärlauch ist reich an Vitamin C und Eisen und damit ein tolles Frühlingskraut.
Ich weise nochmal darauf hin, dass ihr die Kräuter nur dann sammeln solltet, wenn ihr diese wirklich eindeutig erkennen könnt. Am besten ist es, wenn ihr einen Kräuterkurs besucht und euer Wissen bei geführten Kräuterwanderungen vertieft. Sammelt niemals, was ihr nicht kennt! Mein Blog ist keine Essensfreigabe. Anhand meiner Bilder könnt ihr euch nicht darauf verlassen, ob ihr zuhause nun wirklich Bärlauch habt, oder doch eine Herbstzeitlose.